Die Asse ist ein etwa 8 km langer Höhenzug aus drei Bergrücken, Streichrichtung Nordost nach Südwest:
Die höchsten Erhebung sind der Festberg mit 227 m ü. NN und die Remlinger Herse mit 237 m ü. NN. Die gesamte Waldfläche hat eine Größe von rund 680 ha. Der gesamte Bereich der Asse wird mit etwa 9 qkm angegeben.
Das im Kern des Assesattels vorhandene Salzgestein wurde vor etwa 250 bis 200 Mio. Jahren (Zechsteinzeit) aus dem Meer ausgeschieden. Vor rund 110 Mio. Jahren (Oberkreidezeit) wurden die ursprünglich flach gelagerten Schichten im Zuge von Erdbewegungen zum heutigen Sattel der Asse aufgefaltet. Das Deckgebirge besteht aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Durch den Druck des Deckgebirges kam es im Bereich der Asse zu einem Salz- aufstieg und damit zu einer Auffaltung bei der die Süd- flanke der Asse teilweise bis zur Überkippung aufgerichtet wurde. Während die beiden äußeren Bergrücken Festberg und Watzeberg überwiegend aus Muschelkalk bestehen, sind die Berge des mittleren Sattels aus Buntsandstein.
Durch die sehr unterschiedlichen Bodenverhältnisse, sowie die zuvor beschriebenen geologischen Abläufe, als auch eine unter dem Mittelwert Norddeutschlands liegende Niederschlagsmenge, haben sich in dem an der Grenze des kontinentalen/atlantischen Klimabereiches liegenden Höhenzuges einmalige Pflanzenvorkommen entwickelt. Neben den allgemeinen Frühblühern sind noch Märzenbecher, Leberblümchen und Schlüsselblumen zu finden. Anfang April, wenn der Lerchensporn blüht, verwandeln sich die Südhänge des Burgberges in weiß-violett leuchtende Flächen von besonderem Reiz. Orchideen, Türkenbundlilien und andere, noch viel seltenere Arten können Kenner finden.
In den Muschelkalkbereichen sind durch kleine Kalksteinbrüche und durch die historische Schafbeweidung kleine Sonderbiotope wie die Trockenrasenflächen entstanden, mit
besonderem botanischen Wert. Salzquellen mit ihrer ganz speziellen Flora und Fauna sind ebenfalls zu finden.
All diese Flächen und viele der Pflanzen stehen unter strengem Naturschutz.
Wem gehört der Wald in der Asse? Die Eigentumsverhältnisse und Grenzverläufe sind hier nicht ganz einfach. Genossenschaftlichen Waldbesitz gibt es in Groß Denkte, Mönchevahlberg, Klein und Groß Vahlberg und Wittmar. Daneben gibt es verschiedene private Waldeigentümer und einige kleinere Kirchenwälder. Größter Waldeigentümer in der Asse sind jedoch die Niedersächsischen Landesforsten. Hierfür ist die Revierförsterei Groß Dahlum im Niedersächsischen Forstamt Wolfenbüttel zuständig. Die Forstgenossenschaften, Kirchenforsten und Privatwälder in der Asse werden teilweise von der Revierförsterei Lechelnholz im Forstamt Wolfenbüttel und teilweise von der Bezirksförsterei Wolfenbüttel des Forstamtes Südniedersachsen der Landwirtschaftskammer forstfachlich betreut.
Naturräumlich gehört die Asse zum Wuchsbezirk Ostbraunschweigisches Hügelland. Vorherrschend sind auf großen Flächen naturnahe Buchenwälder, die teilweise in Mischung mit Eichen, Ahornen, Eschen, Kirschen, Ulmen und Lärchen stehen. Reine Nadelwälder aus Fichte, Schwarzkiefer oder Lärche sind in kleinem Umfang anzutreffen. Eine größere Bedeutung haben die Eichenbestände, die auf künstliche Begründung durch den Menschen zurückzuführen sind. Mitunter finden wir noch Hinweise auf ihre frühere Bedeutung als Hutewälder für die Schweinemast oder als Mittelwälder zur Brennholz- und Bauholzerzeugung.
Über die Art der Bewirtschaftung entscheiden die jeweiligen Waldeigentümer aufgrund der forstfachlichen Beratung. Grundlagen hierfür sind detaillierte Kartierungen der Waldböden, die mittelfristige Betriebsplanung (Forsteinrichtung), die Waldgesetze von Bund und Land sowie das grundlegende – von Forstleuten entwickelte – Prinzip der Nachhaltigkeit. Zusätzlich sind die Schutzgebietsverordnungen des Naturschutzgebietes und des Landschaftsschutzgebietes sowie der Managementpläne für das FFH-Gebiet zu beachten.
Die Wälder in der Asse erfüllen somit viele Funktionen. Für die Menschen aus Nah und Fern sind sie ein gern aufgesuchter Rückzugs- und Erholungsort sowie ein wunderbares Erholungsgebiet. Seltene Tier- und Pflanzenarten und schützenswerte Biotope unterstreichen die Bedeutung der Assewälder für den Naturschutz. Schließlich wird hier der nachwachsende Rohstoff Holz nachhaltig und naturnah erzeugt und geerntet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Rohstoffe für Ihren Parkettfußboden, für Ihre Holzmöbel oder auch für Ihre Tageszeitung aus der Asse stammen!
Andreas Baderschneider, Wolfenbüttel